Ich komme gerade mit meinem Sohn von einem Ausflug der Pandas des Bushikan Herne e. V. zurück und bin schwer beeindruckt davon, was man mit guter Vereinsarbeit erreichen kann.
Die Kampfkünste sind mehr als eine Sportart, die man ausübt und mit mehr oder weniger großer Gewichtung in das Leben integriert, sie sind eine Lebenshaltung, die die gesamte Persönlichkeit formt. Ein Beispiel dafür, wie das auch schon bei Kindern gelingt, war dieser Ausflug der Kindergruppe des Bushikan in den Gysenbergpark in Herne.
Für die Kinder im Alter von 6 bis etwa 11 Jahren - die Pandas - hatte Trainerin Sensei Sonja Klimke ein Programm organisiert, das Wanderung, Lerneinheiten, ein gesundes soziales Miteinander und Sport auf eine Weise miteinander verband, das kein noch so ambitionierter Schulausflug hätte besser hinbekommen können.
Die Wanderung durch den Wald wurde spielerisch durch Infostopps unterbrochen, bei denen die Kinder angeleitet wurden das Zusammenspiel der Natur und ökologische Kreisläufe zu entdecken; zusammengefasst dann schließlich in einer entzückenden Geschichte von Tobias der Waldelfe, die den Revierpark schützt und bewacht.
Dass nebenbei auch noch Müll vom Wegesrand eingesammelt wurde, sei nur am Rande erwähnt, denn auch die Kinder nahmen die Plastikabfälle und Dosen wie selbstverständlich und nebenbei in eigens mitgeführten Abfalltüten mit. So profitierte auch der Gysenberg vom Besuch der Pandas.
Auf der großen Freiweise am Eisstadion wurde dann noch eine einstündige Trainingseinheit absolviert; selbstbewusst vor den Augen hunderter Flohmarktsbesucher, aber in keiner plakativ oder um Aufmerksamkeit bemüht, sondern genau so, wie die Kampfkünste verstanden werden sollten, als Teil des Lebens und des Gesamtgeschehens.
Fallschule? - die muss schließlich auch ohne Matte klappen
Trotz dreieinhalb Stunden straff organisierten Programms lief das spielerisch ab, lief es kindgerecht ab, es leitete die Kinder zu freundschaftlichem Umgang an und es war bei allen spannenden Themen und aller geforderten Aufmerksamkeit doch auch von unbeschwerter Leichtigkeit geprägt.
Es war eine Verbindung von Spaß, Schule (ohne von den Kindern als Schule wahrgenommen zu werden), Etikette und Ethik sowie sportlicher Betätigung, ohne dass dieser pädagogische Überbau von den Kindern so wahrgenommen worden wäre. Besser kann Vereinsarbeit mit Kindern gar nicht laufen.